Was versteht man unter Memoiren?

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Der eingedeutschte Begriff Memoiren entstammt dem französischen Begriff der mémoires, der wiederum eine Übernahme aus dem Lateinischen darstellt. Das lateinische Wort ‚memoria‘ meint schlicht Erinnerungen. Damit sind Memoiren schriftliche Lebenserinnerungen eines Menschen (manchmal mehrerer Personen), in denen die eigene Biografie anhand von schriftlich verdichteten Erlebnissen oder Erfahrungen beschrieben wird.

Das Wort ‚Memoiren‘ klingt eleganter als der Begriff ‚Erinnerungen‘. Er verweist aber auch darauf, dass Memoiren mehr sind als bloße Darstellungen von vergangenen Begebenheiten des eigenen Lebens. In seinen Memoiren versucht der Autor, sich selbst in seiner damaligen sozialen Rolle und in seiner Stellung in vergangenen Beziehungsgeflechten und Kontexten zu beschreiben. Er will darstellen, wer oder was er damals gewesen ist: das verwöhnte oder vernachlässigte Kind, der aufstrebende, aber mittellose Geschäftsmann, die unerfüllte oder erfüllte Liebende.  In den Memoiren versucht der Verfasser, sich selbst in seinen persönlichen Entwicklungen darzustellen. Was oder wer hat mich damals beeinflusst? Warum habe ich mich für die eine und nicht für die andere Option in meinem Leben entschieden? Welche zeitgeschichtlichen Ereignisse bestimmten mein Leben damals?

Memoiren haben demnach durchaus etwas Selbstkritisches, Reflektierendes, denn mit ihnen betreibt der Autor eine persönliche Rückschau auf sein Leben. Im Kern kann das Schreiben von Memoiren eine Rechtfertigung vergangener Entscheidungen bedeuten. Das kann schmerzlich oder erfüllend sein, je nachdem, welche Wertung im Nachhinein überwiegt. Wer sich auf den Weg begibt, seine Memoiren zu verfassen, wird vermutlich genau das wollen, sich selbst und seinen Lebensweg mit seinen Ereignissen und Beziehungen in einem hoffentlich freundlichen und ehrlichen Licht betrachten.

Wenn er sein Leben nicht nur für sich selbst beschreiben will, muss auch nach außen auf mögliche Leser und Leserinnen achten. Sie sollen seine Memoiren leicht und flüssig lesen können, gut verstehen und die beschriebenen Entwicklungen überzeugend nachvollziehen können. Deshalb ist das Verfassen von Memoiren ein anspruchsvoller Prozess, der durchaus von externer professioneller Hilfe profitieren kann.

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