Warum promovieren?

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Die Promotion dient dazu, die Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten nachzuweisen. Betrachtet man den beträchtlichen zeitlichen und auch finanziellen Aufwand, den eine Promotion erfordert, stellt sich die Frage nach dem Warum. Was sind die Gründe, die jemanden nach dem Abschluss eines mitunter recht schwierigen und anstrengenden Studiums dazu veranlassen, sich anschließend nochmals mit einer bestimmten Forschungsfrage auseinanderzusetzen, und dies oftmals über mehrere Jahre hinweg? Es lassen sich verschiedene Gründe bzw. Motive identifizieren. Da sind einerseits diejenigen, die eine spätere Karriere in der Wissenschaft anstreben, d.h. an einem Fachinstitut einer Hochschule oder Universität arbeiten und forschen möchten, auf natur- oder geisteswissenschaftlichem oder auf einem anderen Gebiet. Es handelt sich dabei meist um Absolventen ihres Studienfachs, die besondere theoretische Fähigkeiten mitbringen und die für ihr Fach sozusagen „brennen“. Es bedarf insoweit einer besonders hohen Motivation. Denn die Stellen an Universitäten werden nach strengen Auswahlkriterien vergeben. 

Die Chance auf einen Arbeitsplatz an einer Universität sind gering, die Möglichkeit dort zu arbeiten ist von vielen Faktoren abhängig; insbesondere davon, ob genügende Stellen staatlicherseits vorgesehen sind bzw. finanziert werden können. Angesichts der Akademikerschwemme in vielen Fachbereichen hat der Staat die Möglichkeit, sich jeweils die Allerbesten des jeweiligen Gebietes herauszusuchen. Viele streben als Endziel eine Professur an, die allerdings oft erst nach vielen Jahren im „akademischen Mittelbau“, also nach einer Assistentenzeit oder Tätigkeit als Akademischer Rat (bzw. wie die Titel jeweils heißen mögen) erreichbar ist. Darüber hinaus gibt es Fächer, in denn die Promotion quasi „dazugehört“, wie z.B. Biologie oder Medizin. Ärzte ohne Doktortitel gibt es zwar auch, sie sind aber selten. Dass sie keinen Doktortitel tragen, besagt zwar nichts über ihre praktische Qualifikation als Arzt oder Ärztin, in der Bevölkerung wird das Führen des Titels aber mehr oder weniger als Qualitätsnachweis angesehen.

Für viele ist der Doktortitel auch eine Frage des Ansehens. In vielen Führungsetagen deutscher Unternehmen und in der Politik finden sich Personen mit Doktortitel. Außerdem werden Akademiker mit Promotion in der Regel zwischen 20 und 25 % besser bezahlt als solche ohne Titel. In manchen Bereichen dagegen, in denen vor allem Praxiserfahrung gefragt ist, wie z.B. in der Soziologie, wird dagegen ein Doktortitel für nicht notwendig angesehen und verschlechtert mitunter die Anstellungschancen. Denn Berufsbewerber mit Doktortitel gelten oftmals als überqualifiziert. Viele promovieren, weil sie nach dem Studium sonst arbeitslos wären und die Anstellungschancen erhöhen wollen. Schließlich promovieren viele auch allein deshalb, weil sie Freude an ihrem Fachgebiet haben.

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